Taoistische Sichtweise über das Thema Frau-Sein

Die Gebärmutter - "Tor zur Hölle" oder
"Himmlischer Palast"

Schon im antiken China befassten sich die Frauen mit speziellen Übungen zur Steigerung dieser Lebenskraft. Die meist einfachen Techniken, die sich mit dem weiblichen Körper und seiner Seele befassten, wurden uns durch die Ahninnen übertragen und haben in den letzten Jahren ihren Weg in den Westen gefunden.

Unsere Welt, die oft durch Angst und Verspannung geprägt ist, spiegelt sich in mangelnder Lebendigkeit und fehlender Lust in der Ehe. Was sollen da uralte taoistische Sexualpraktiken ändern, fragt sich die skeptische Frau! Über die Anstößigkeit des Gedankens, dass Sexualität etwas mit Vergnügen zu tun hat, sind wir - aufgeklärt wie wir sind - hinaus. Aber wie soll sie unserer Gesundheit nutzen? Wie will sie uns fruchtbarer machen?

Durch die taoistischen Sexualprakiken wie Brustmassage oder Ovaratmung können Beschwerden u.a. bei Menstruation oder bei den Wechseljahren gelindert werden. Taoistinnen wissen, dass das monatliche Ausscheiden von Blut der besonderen Entgiftung des Körpers dient. Und der Reinigung von negativen Emotionen!

Eine morgendliche Brustmassage hilft unsere Brust durchblutet und gesund zu erhalten. Bezüglich der Vorsorge kennen wir somit unser Brustgewebe und bemerken eine eventuelle Verändrung sofort. Gemeinsam mit Atemübungen wirkt diese Massage auf das ganze Drüsensystem. Infektionen und Pilzerkrankungen wird so vorgebeugt und erhöht die sexuelle Sensibilität. Spezielle Übungen, wie das "Spiel mit dem Ei", helfen die Muskulatur des Beckenbodens zu kräftigen, womit nicht nur eine Organsenkung verhindert werden kann, sondern emotionale Ängste und Zweifel beseitigt werden können!

Die sexuelle Energie ist die machtvollste Quelle unserer Lebensenergie. Es handelt sich um eine Kraft, die sich steigert und vermehrt. Sie dienst der menschlichen Fortpflanzung und steht der Frau in ihrer Schwangerschaft zur Verfügung. Aber unabhängig davon, kann sie mit einfachen Übungen diese Energie nutzen ihren Körper zu heilen oder ihre Gefühle in Einklang zu bringen. Das ist, was die Chinesen "Heilende Liebe" nennen. Und auf diese Weise entspannt, hat es auch bei so manch einem Paar, welches die Hoffnung auf Kinder schon aufgegeben hatte, doch noch "eingeschlagen"! Handelt es sich um einigermaßen ausgeglichene Menschen, dann geben die beiden Liebenden, die Frau und der Mann, bei der Zeugung eines Kindes ihre beste Essenz. Die Kraft der Liebe, das Beste von beiden! Biologisch folgen Schwangerschaft und Geburt. Und im Strahlen der Familie fühlt man die heilende Kraft!

Die Gebärmutter

Von uns Frauen selbst oft ignoriert und unbekannt ist sie das weiblichste Organ überhaupt! Alle Gefühle der Frau werden hier gespeichert. Dunkle Gefühle und ein unbefriedigendes Sexualleben lassen die Gebärmutter verkümmern. Ihre Verletzlichkeit zeigt sie dann durch Unterleibsschmerzen und Zysten. Sie kann viel mehr, als Kindern das Leben zu schenken!

Gebärmutterentfernung und Brustamputation sind in unserer Gesellschaft schon fast "normal". Welchen Sinn hat die Gebärmutter nach Schwangerschaft und Mutter-Sein? Wie steht es mit dem "Sinn" im Leben?

Im alten China wurde die Gebärmutter auch "Himmlischer Palast" genannt. Das Tor zur Göttlichkeit. Nachdem die Kinder ihre eigenen Wege gegangen sind, wird sich die weise Frau bewusst, welche Heilkfräfte noch in ihr stecken. Wenn sie ihrem Tempel mit Selbstachtung begegnet, wird ihre Empfänglichkeit sich für neue Daseinsebenen öffnen.

Dieser Text wurde als Beitrag zu folgendem Buch das erstemal veröffentlicht:

"Abenteuer Elternschaft": Eltern berichten über Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit

Hrg. Karin Gschnitzer, Yvonne Teufl, Juliane Weyrer