Hommage für einen Freund: M’barek Oulaarbi

von Gudrun Graf (Kommentare: 0)

Hommage an N'ba

Über Facebook war ich mit ihnen schon verbunden und ausgestattet mit Telefonnummern machte ich mich auf den Weg. Nach unterschiedlichsten Erfahrungen war es schließlich der liebenswerte und außergewöhnlich begabte Bildhauer Ismail Aboulaabas, der mich zu den Saghrus begleitete. Trotz Prüfungsstress kam es zu einem außergewöhnlichen Austausch, der auf beiden Seiten die Herzen erreichte!

M'barek Oulaarbi, N'ba genannt, fand mit seinem ehrlichen und direkten Engagement gegen die Armut und Unterdrückung der „Amazighe" (Berber) bei mir eine Tür, die aus der Zeit meiner eigenen Tätigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit, offen stand. Was mich besonders beeindruckte, war sein Versuch alten Werten ihren würdigen Platz zu geben. In einer Gesellschaft, in der die kulturelle Überlieferung hauptsächlich verbal erfolgt, werden alte Menschen zu „lebenden Schätzen" (living treasures)! Seine Vielseitigkeit drückte er mit Pinsel und Stift aus, mit seinen Liedern war dieser charismatische Freund das Sprachrohr einer ganzen Generation! Er liebte sein Land und v.a. seine Region im Südosten Marokkos und seine Menschen über alles. Und er wurde geliebt. Und beneidet!

Bei uns sagt man, wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Diesen Schatten hat N'ba kennen gelernt.  

Die Zeit bis zu unserem Wiedersehen war für beide Seiten sehr turbulent. Während ich ein paar Monate nach Asien reiste, war  N'ba an einem seiner ersten Höhepunkte seiner Karriere. Ein Konzert jagte das andere -  das Studium nebenbei. 2010 war sein Schicksalsjahr in vielerlei Hinsicht. Er wurde als bester Amazighe-Künstler des Jahres gewürdigt (Institut Royal de la Culture Amazighe IRCAM), trat neben dem großen Berber Idol Idir beim Konzert in  Tanger auf und gleich darauf hieß es, seine Anliegen über die marokkanischen Grenzen hinaus, nach Europa zu bringen! Wir haben uns in der Schweiz wieder gesehen.

Als wir uns umarmten, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Wir, meine Begleitung und ich, alles Heilpraktiker,  nahmen eine totale Vergiftung wahr. So wurden alle uns wichtig erscheinenden Gespräche auf jene Zeit verschoben, in der ich wieder nach Marokko kommen sollte. Bis dahin, so waren wir uns sicher, würde Mbarek sich von dieser ihn seit Monaten heimsuchenden Schwäche erholt haben!  N'ba wusste, dass ich in seine Seele schaute, wir waren so etwas, was wir Soul-Mates nennen.

In meinem Land nennt man mich auch Anwältin der Seele. Jetzt, wo ihn keine physischen Grenzen mehr behindern, nimmt der Geist M'barek Oulaarbi's  sogar an meinen Workshops teil. Nba's Liedertexte bringen meine Klienten zum Weinen. Und ich weiß, da wär noch so viel gewesen, was er gerne für sein Volk getan hätte!

Ein großer Verlust für seine Familie, für seine Freundinnen und Freunde, für sein Volk!

Nba hat die Herzen der Menschen über die Grenzen hinaus erreicht und bleibt unter uns - eine lodernde Flamme der Wahrheit -  unlöschbar!

 

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Gudrun ist diplomierte Qi-Gong-Lehrerin und Naturheiltherapeutin lebt und arbeitet in Wien und Salzburg. Neben Tao und Chi Nei Tsang hat sie sich auf Familienaufstellungen spezialisiert.

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