Marokko

Nba und Moha (Moha Mallal, übersetzt von Gudrun G. Graf)

Moha Mallal zeigt auf, dass ein vestärkter Einsatz in der Vereinigung, angesichts der Verachtung und Ausgrenzung der Berber-Kunst unbedingt erforderlich ist. Dieser neue Stil, der Einsatz der beiden "Frontmänner" beider Gruppen und deren Aussagen "schmecken" sicher nicht allen.

Das erste Ziel dieser neuen Bewegung (AMUN) ist, die Künstler der Region in ihrem ihnen eigenen charakteristischen Stil zu vereinen. Gemeinsam mit den Mitteln der Kunst etwas zu schaffen, das durch Politik zerstört wurde.

So unterscheidet sich der Stil "AMUN" von gängigen Musikrichtungen, indem er einen Bezug von Musik und gesellschaftlichen Fragen herstellt und klar zur Sprache bringt. In der Vergangenheit war das eher verschwommen und konfus. Mit dem neuen Stil soll eine Alternative geschaffen werden und ein Raum, in dem die gute regional Musikund durch sie auch die bittere Wahrheit seiner Bewohner, der Rechtlosigkeit im eigenen Land - Marokko - ihren Platz findet.

Unterstützung, die Wahlmöglichkeit die zeitgenössischen Musik betreffend in Frage zu stellen, findet Nba in der öffentlichen Meinung. Eine der Grundlagen ist seine Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit, und es könnte für ihn schwierig werden, Mitarbeit und Beifall auseinander zu halten.

Mallal ist Vollblutmusiker. Zu Recht wird dieser fast übertrieben bescheidene Mann aus dem Süd-Osten Marokkos als Meister betrachtet. Er ist ein Künstler der in seiner eigenen Welt lebt, einem intimen Universum, mit dem er höchst "eins" ist.

Mit Sicherheit macht die Saghru-Band eine intelligent engagierte Musik, wohl durchdacht, mit feinem Geschmack und auch spirituell.

Viele Leute wissen noch gar nichts von den beiden Gruppen, von ihren vielgestaltigen, gleichzeitig fesselnd zarten und reichen Werken, die über ein weites Spektrum verfügen und durch ihre Musik, Poesie und Komposition, den Gesang bis hin zur Malerei mit einer höchst komplexen Zusammensetzung. Der Stil "AMUN" ist durch seine Mehrstimmigkeit charakterisiert, die sich um eine Hauptstimme dreht, mit Rhythmen, die ihren Ursprung in einer Metrik der reinen Berber-Kultur finden (die speziell von Musikern dieser Region angewandt wird).

Dieser musikalische Stil setzt sich hauptsächlich durch die Verwendung von Saiteninstrumenten wie Lutar und, vor allem, Geigen (Violinen), dem Banjo, der Gitarre und einem Schlagzeug. Manchmal kommen Blasinstrumente dazu wie die regionale Ghita, dann Flöten, Harmonika, Trompete und Klarinette. Sie verwenden auch die Posaune, Tuba und neuerdings auch das Saxophone.

Saghru-Band und Mallal stehen am Beginn, eine Legende dieser Art Berber-Musik zu werden. von der wir noch nicht viel mehr wissen, außer der Verehrung, die ihnen von ihren Fans und ihrem Publikum entgegen kommt. Der AMUN-Stil ging aus einem Entwicklungsprozeß der traditionellen "Amazighe-Musik" der Region hervor, die gewisse Techniken der modernen Musik integrierte. Dies charakterisiert schließlich den Stil und gibt "AMUN" seine Idendität.

Der Stil tauchte in den letzten Jahren langsam auf und als Vertreter sehen wir heute Mallal, Saghru-Band, Timès (Hammou, Kammous, Isnayen, etc.) welche alle diese typische neue Musik spielen, mit modernen Instrumenten und feiner Poesie. Aber auch hier wird sich langsam alles weiterentwickeln, und es gibt sicher bald Nachfolger, also Musiker der zweiten Generation. Was sie gemeinsam haben, ist dass sie eine Balance zwischen künstlerischer Perfektion aus der ganzen süd-östlichen Region Marokkos und dem Einfluss täglicher Ereignisse aus dem gesamten Tamazgha (Maghreb, Nordafrika) anstreben.